Was ist ein Dosha eigentlich?
Um zu erklären, was ein Dosha ist, schauen wir uns die Grundlagen des Ayurveda an. In der alten indischen Heilkunde wird von fünf Elementen gesprochen, die alles Lebendige und die Welt an sich formen: Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther (Raum). Wir Menschen bestehen, wie alles andere auch, aus diesen Elementen und nehmen am Kreislauf teil – zum Beispiel beim Ein- und Ausatmen von Luft. Ayurveda geht davon aus, dass in jedem Menschen die Veranlagung besteht, diese Elemente auf eine bestimmte Weise einzubehalten und loszulassen und dass diese Veranlagung unsere körperliche, geistige und emotionale Verfassung bestimmt. Die Tendenz, bestimmte Kombinationen der Elemente im Körper einzubehalten, resultiert in drei Doshas:

- Vata – Luft und Äther (Raum)
- Pitta – Feuer und Wassser
- Kapha – Water und Erde
Jeder Mensch besitzt seit seiner Geburt eine individuelle Konstitution, auch Prakriti genannt, die eine feste, genetisch bestimmte Verteilung der Doshas widerspiegelt. Diese Veranlagung bleibt im Wesentlichen ein Leben lang konstant und beeinflusst, wie wir auf äußere Einflüsse wie Ernährung, Wetter und Stress reagieren. Während das Grundverhältnis der Doshas in uns festgelegt ist, können die Doshas durch verschiedene Faktoren wie Ernährung, Jahreszeiten, Lebensstil oder Umweltfaktoren ins Ungleichgewicht geraten. Ayurveda strebt danach, dieses Gleichgewicht durch gezielte Lebens- und Ernährungsweise sowie durch traditionelle Heilverfahren wiederherzustellen und zu erhalten.
Die drei Doshas im Detail
Vata – Vata-Typen haben oft einen leichten, schlanken Körperbau. Der gesamte Bewegungsapparat und Bewegungsabläufe hängen mit Vata zusammen. Gelenkschmerzen sowie Probleme mit Luft im Bauch werden von einem Ungleichgewicht des Vata verursacht. Ein weiteres Anzeichen für überwiegendes Vata ist Trockenheit von Haut und Haar und wenn man leicht an Händen und Füßen friert. Vata ist auch für den Kreislauf zuständig. Vata-Typen sind voller Enthusiasmus, wenn sie im Gleichgewicht sind und leicht überfordert von zu vielen hektischen und auch Sorgen-bereitenden Gedanken, wenn sie im Ungleichgewicht sind. Da kann ein einfacher negativer Gedanke schnell zu einem riesigen Berg aus Sorgen werden und auch ein kleiner trauriger Gedanke nahezu lähmende Wirkung haben. Sie sind stark anfällig für verschiedene Stressoren und brauchen ihre volle Kraft, um diesen Stress zu bewältigen.


Pitta – Pitta-Typen haben einen mittleren Körperbau mit hoher Verdauungskraft, da das Feuer im Körper aktiv ist. Sie sind im Allgemeinen aktiv und vielseitig interessiert, gleichzeitig schnell entschlossen, üblicherweise sehr direkt und präzise. Diese Dosha-Typen sind bekannt als ehrgeizig, leidenschaftlich und lieben Herausforderungen. Wenn sie im Ungleichgewicht sind, können sie aber auch sehr kurz angebunden, ungeduldig und unbeherrscht sein. Dann neigen sie dazu, Streitigkeiten lange hinauszuziehen und sind manchmal auch autoritär. Mit dem Pitta Dosha erhöht im Körper ist einem immer eher schnell zu heiß als zu kalt und der Körper neigt dazu, leichter zu übersäuern. Das Ergebnis können Probleme wie Sodbrennen und Magengeschwüre sein, aber auch hoher Blutdruck sein. Viele Hautausschläge, Allergien und auch Reizungen der Augen zeigen ein Ungleichgewicht des Pitta an.
Kapha – Kapha-Typen neigen zu einem kräftigeren Körperbau und einer ruhigen, geduldigen Persönlichkeit. Sie sind widerstandsfähig, zuverlässig und lieben Routine. Sie haben ein etwas höheres Sicherheitsbedürfnis, schätzen Familie und Heim, sind stetig und treu. Neuer Input wird langsam verarbeitet, doch ist ein Kapha-Typ gleichzeitig sensibel und feinfühlig für Nuancen auch im Gefühlsleben anderer. Ins Ungleichgewicht geraten jedoch schlägt das leicht um in Trägheit, überlangen Schlaf und depressive Verstimmungen. Alles, was an Verschleimungen im Körper vorzufinden ist, hat seine Grundlage in einem Ungleichgewicht des Kapha: Erkältung, Nebenhöhlenprobleme und Husten zum Beispiel. Der gesamte Flüssigkeitshaushalt sowie das Immunsystem sind Sache des Kapha-Doshas.

Viele haben mit der obigen Beschreibung sicherlich ihr dominantes Dosha bereits herausgefunden, doch tragen die meisten von uns eine Mischform in uns, die zwei der Doshas in ihrem Wesen kombiniert.
Was hilft es, wenn ich meinen Körpertyp kenne?

Und damit kommen wir dazu, warum es hilfreich sein kann, das System der Doshas zu verstehen und gleichzeitig zu wissen, zu was unser eigener Körper tendiert: wir können aktiv etwas für unsere Gesundheit uns unser Wohlbefinden tun! Das Beste ist: wir müssen nicht einmal warten, bis es uns schlecht geht! Eine gezielte Analyse durch ein Quiz kann dabei erste Einblicke geben und dabei helfen, persönliche Stärken und Schwächen besser einzuordnen. Wenn wir unsere Konstitution kennen, können wir durch geeignete Ernährungs- und Lebensstil-Anpassungen dafür sorgen, dass unsere Doshas im Gleichgewicht bleiben – eine wichtige Grundlage für ein gesundes und harmonisches Leben.
